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Computer Simulation
Björn Renner, Markus Magnusson, Tina Kohlmann, Johanna Björkqvist, Koray Kantarcioglu
06.02.2009 bis 11.03.2009

Eröffnung

Donnerstag, 05.02.2009 - 19:00 uhr

Öffnungszeiten

Dienstag - Freitag
11:00 - 19:00 Uhr

Samstag, Sonntag
12:00 - 18:00 Uhr

Ort

basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main

Als Initial der künstlerischen Auseinandersetzung dient Renner die vielschichtige Bedeutung des Begriffs Simulation, wobei die bewusste Stilisierung der Szenerie einen subjektiven Bedeutungsraum für die Erfahrung des Betrachters eröffnen soll.

Die Installation ahmt durch povere Materialien, die nur oberflächlich einer perfekten Ästhetisierung folgen, eine zweidimensionale digitale Raumgestaltung dreidimensional nach und entwickelt dabei in gewisser Weise einen Stellvertreter des digitalen Vorbildes. Alle Teilbereiche der zum Einsatz kommenden Elemente der Installation kreisen um vielschichtige Aspekte der Bedeutung von Simulation, etwa im Bereich der Textelemente und dem Einsatz von Sprache, wobei der Sinngehalt gegenüber einer enigmatischen, verschlüsselten oder paradox-sinnlosen Bedeutung der Zeichen und Laute zurücksteht. Sprache und die Bedeutung der Zeichen steht in Renners Arbeit nicht mehr für den Austausch von Informationen, sondern orientiert sich an deren affekthafter Oberflächlichkeit. Nicht ohne Ironie baut er in seiner Installation durch den Einsatz vielfältiger Materialien von Symbolen und Zeichen eine evokative Stimmung auf, die an die performativen Elemente ritueller, pseudo-spiritueller Handlungen erinnern.
Björn Renners aktuelle Installation Computer Simulation, die für die Ausstellung bei basis entwickelt wurde, beruht auf dem Versuch, Simulation als Begriff der Welterfahrung auf vielschichtige Weise zu denken. Den Titel deskriptiv aufnehmend, besteht ‚Computer Simulation’ formal aus der Übertragung einer digitalen, zweidimensionalen Computersimulation, wie man sie aus den verschiedensten Anwendungsbereichen kennt, in eine analoge dreidimensionale Umsetzung im Raum.
Die in den Arbeiten immer wieder hervortretenden bewußten Brüche in der Lesbarkeit der einzelnen Elemente der Installation und die Schwierigkeiten für den Betrachter, daraus nachvollziehbare Sinnzusammenhänge zu generieren, verdeutlichen die Intention, durch eine Strategie der immer neuen Sinnverkettungen enigmatische und assoziative Stimmungen im Betrachter zu evozieren. Formale Grundlage der Installation, so Renner, ist die Idee, einen Platzhalter für die Projektionen zu entwickeln, die der Betrachter in der Arbeit und in deren evokativen Elementen erkennt.
Hierbei erscheint es für Björn Renner nicht notwendig, die Kulissenhaftigkeit und das inszenatorische ‚Stageing’ der Installationen und Filme zu verbergen. Das Zusammenbrechen der Illusion des Gezeigten und das Enthüllen der Mechanismen der bildmächtigen Inszenierungen kalkuliert er dabei offensiv mit ein.

Die Arbeiten Renners folgen weniger einer klaren Ordnung, sondern scheinen viel mehr emotionale oder psychische Zustände zu reflektieren. Innerhalb einer solchen Betrachtungsweise kann ein Dialog oder ein Raum gleichsam als assoziatives Modell psychischer Prozesse verstanden werden.
 Die filmischen sowie installativen Arbeiten Björn Renners bewegen sich zwischen klaustrophoben und rätselhaften Bildern psychischer Zustände und der anhaltenden Konstruktion und Dekonstruktion von Geschichten oder Raumgefügen. Seine Arbeitsweise ist eng verknüpft mit popkulturellen und surrealistischen Konzepten der Kunstproduktion und beruht ebenso auf Einflüssen aus dem US amerikanischen Underground-Film der 1950er und 1960er Jahre.
Björn Renner wurde 1972 in Mainz geboren. Er lebt in Frankfurt und arbeitet in einem Studio von basis. 2008 erhielt Renner ein Arbeitsstipendium für das Programm der Isola di San Servolo, Venedig. Im Rahmen der Abschlussausstellung und bei Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt wurden 2008 seine Arbeiten präsentiert.

Konzept
Björn Renner

Animation
Markus Magnusson

Szenografie
Tina Kohlmann

Szenografie
Johanna Björkqvist

Sound
Koray Kantarcioglu