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Der Kampf um die Zukunft: Elend der Theorie. Krise der Emanzipation. Ende der Utopie
Roger Behrens, Jour Fixe Initiative Frankfurt
Donnerstag, 13.02.2025 - 19:00 uhr

Ort

basis e.V. Gutleutstraße 8-12 60329 Frankfurt am Main

Leseraum

Roger Behrens 

Der Kampf um die Zukunft: Elend der Theorie. Krise der Emanzipation. Ende der Utopie

Anfang der 1970er veröffentlichte Ossip Flechtheim Futurologie – Der Kampf um die Zukunft; den Begriff Futurologie für eine materialistische Zukunftsforschung hatte der Marxist bereits Anfang der 1940er im Schatten der Katastrophe eingeführt. Die Frage, ob und wie die Menschheit eine menschliche Zukunft haben könnte, wurde spätestens mit dem Mai 68 wieder virulent – allerdings nicht mehr als allein politischer Kampf um die Zukunft, sondern als Diskurs kulturindustrieller Ideologie: die spätkapitalistische Überflussgesellschaft beanspruchte nun die Images der Zukunft auf spektakulärste Weise – als Sciencefiction-Inszenierungen fürs Kino. Zeitgleich wurde „Zukunft“ aber auch von der Geschichte merkwürdig entkoppelt und postmodern ein Ende der Großen Erzählungen deklariert. Ein Ende der Utopie spiegelte sich im Punk als „No Future!“ wider…

Ein paar Jahrzehnte später sind wir dann doch sehr weit entfernt von einer menschenwürdigen Zukunft, wenn auch auf digitaltechnologisch höchstem Niveau. Was kommen wird, wird nur noch verstanden als potenziell lieferbar als Ware. „Wollen wir wirklich, was wir zu wollen behaupten?“, fragte Mark Fisher resigniert, und Milo Rau plädierte jüngst für eine Rückeroberung der Zukunft. Dies wäre allerdings als praktische Forderung auch eine theoretische, worauf Alexandra Schauer insistiert: „Versuchen wir, was unmöglich erscheint, retten wir das Mögliche!“ 

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe "Zukunft der Geschichte", die bis Januar 2026 regelmäßig bei basis e.V. stattfinden wird. Hier gehts zum Programm!